Rede von Bernd Lang anlässlich einer Veranstaltung der SPD Landtagsfraktion im Bahnhof Rolandseck am 04. Juli 2007:

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

liebe Freunde des Bahnhofs Rolandseck,

 

In der Welt des Kinos, in der Welt des Films gibt es das „Sneak preview“. Warum nicht auch in der Präsentation von Kunst und Architektur, in der Präsentation von Kunst-Architektur.

 

„Sneak preview“ meint, einen Blick werfen auf einen Film, nicht auf den ganzen, auf einen Teil. Um einen ersten Eindruck zu gewinnen, Neugierde anzufachen, vielleicht sogar Begeisterung zu wecken.

 

Der Richard-Meier-Museumsbau steht kurz vor der Fertigstellung.

Die Arbeiten sind soweit vorangeschritten, dass einige Räume begehbar sind – gute Voraussetzungen also, die Ästhetik des fast Vollendeten wahrzunehmen.

 

Wie Richard Meier wiederholt hervorgehoben hat, knüpft er bewusst an den Stil von Le Corbusier an – weiß, streng geometrisch geformt, lichtdurchflutet.

 

„Das Wichtigste ist Licht, Licht ist Leben“ ist das künstlerische Credo, sein liebstes und vielfältigstes Baumaterial.

 

Wer dieses Bauprinzip „erleben und begehen“ will kann dies

-         im Museum für angewandte Kunst, Frankfurt am Main,

-         im Stadthaus Ulm,

-         im Museum für die Sammlung Burda, Baden-Baden

tun. Und nun hier.

 

Soweit zur Gegenwart.

Gestatten sie nun einen Blick in die Historie,

einen Blick in Streiflichtform.

 

Der Persönlichkeit von Johannes Wasmuth,

seiner Liebe zur Kunst, seiner Kontaktfreude zu Künstlern,

seiner ebenso unglaublichen wie charmanten Hartnäckigkeit

im Verfolgen eines Ziels, seiner Leidenschaft zum Sammeln,

also Aufbewahren, und dem Strategiemoment der Bescheidenheit

 

ist es zu verdanken,

 

dass dieses Gebäude, der Bahnhof, noch da ist.

 

Entschlossenheit, verpackt in liebenswert-souveränem Auftreten – so bleibt, mir jedenfalls, Johannes Wasmuth in dankbarer Erinnerung.

 

Das, was hier vor der Fertigstellung steht, hat mehrfache

Dimensionen.

Die Dimension der Idee.

Die Dimension des Konzeptes

Die Dimension der Umsetzung.

Und die Dimension des politischen Mutes,

es zu tun, dafür Geld einzusetzen, dafür geradezustehen

und zu sagen: „Ja, das ist es wert!“

 

Sie meine sehr geehrten Damen und Herren,

waren bereit uns zu überrennen. Das ist schön.

Ich danke Ihnen.

 

 

 

04. Juli 2007

 

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